Kinder, die weniger als zehn Stunden pro Nacht schlafen, tragen ein drei Mal höheres Risiko, übergewichtig zu werden als Kinder, die jede Nacht zwölf Stunden oder länger schlafen.

Irgendwie klingt es ja seltsam: Kinder, die zu viel ohne Bewegung vor dem Fernseher sitzen, werden eher übergewichtig als solche, die stattdessen herumrennen – aber gleichzeitig soll es vorteilhaft sein, möglichst viel Zeit schlafend – also ebenso weitgehend regungslos – im Bett zu verbringen? Kanadische Forscher haben jetzt jedoch tatsächlich herausgefunden, dass weder die Zeit vor dem TV/Computer, noch regelmäßiger Sport oder Gewicht, Bildungsniveau und Einkommen der Familie einen so großen Einfluss auf das Gewicht der Kinder hat wie die Schlafdauer.

Die Forscher nehmen an, dass der Grund dafür in der Produktion von Hormonen während des Schlafes liegt: „Zu wenig Schlaf senkt den Spiegel von Leptin, das ist ein Hormon, das den Stoffwechsel anregt und Hungergefühle unterdrückt“, erklärt Angelo Tremblay von der kanadischen Université Laval. Und weiter: „Dagegen fördern kurze Nächte die Konzentration von Ghrelin, ein Hormon, das den Appetit anregt.“

Für die Studie wurden 422 Grundschüler im Alter von fünf bis zehn Jahren untersucht.

(Foto: Alessandro Zangrilli)